Risikomanagement Lawine
11.-13.Jänner 2008
Alice Polacek, Raini Ranzinger, Rosina Baumgartner, Hannes
Haider, Mathias Straubinger, Wolfgang Servus, Erwin Weichhart, Helga
Moosbauer, Peter
Plundrak |
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Im Jänner 2008 habe ich über meine Naturfreunde-Ortsgruppe einen Kurs
"Risikomanagement Lawine" ausgeschrieben. Ziel war es bereits erfahrenen
Skitourengehern die sog. "neue Lawinenkunde", genauer gesagt Tourenplanung
mittels strategischer Risikomanagement-Methoden näher zu bringen und damit einen
Beitrag zur Prävention von Lawinenunfällen zu leisten:
Die moderne Lawinenforschung geht davon
aus, dass wir nicht in der Lage sind den Schneedeckenaufbau in seiner
Komplexität zu erfassen um die Lawinengefahr zuverlässig zu beurteilen. Statt
dessen sollen Unfälle dadurch vermieden werden, dass als risikoreich bekannte
Situationen anhand leicht erkennbarer Faktoren identifiziert und vermieden
werden können. Die Teilnehmer lernten in diesem Kurs mittels der
strategischen Risikomanagementmethode „Stop or Go“ klare und nachvollziehbare
Entscheidungen zu treffen, ob eine Skiroute begangen werden kann.
Außerdem wurde
das richtige Verhalten im Falle eines Lawinenunglücks, sowie die
Sicherheitsausrüstung behandelt .
An den Abenden wurden die theoretischen Grundlagen vermittelt, die tagsüber bei
geführten Skitouren praktisch geübt werden.
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12. Jänner 2008
Blaseneck, 1969m (910 Hm) |
Aufstieg über den Ploden, nach der Breitenbergeralm Richtung S,über den
SO-Rücken zum Gipfel; 910 Hm
Abfahrt über den N-Rücken, dann zuerst steil ins
Kar Richtung Breitenbergeralm, von dort zurück zum Ausgangspunkt wie beim
Aufstieg; LLB2
Aus dem Tourenbuch:
Bei dieser Skitour übten wir
intensiv das Erkennen von Triebschnee, die Beurteilung der Hangneigung, und das Erkennen und Interpretieren von
Windzeichen auf der der Schneedecke. Natürlich durften auch Check 1 und Check 2 aus stop or go
und die Standardmaßnahmen nicht zu kurz kommen.
Für diese Tour gab der
Lawinenlagebericht zwar nur Gefahrenstufe 2 an, trotzdem konnten wir viele
Elemente der Gefahrenbeurteilung auch für höhere Gefahrenstufen besprechen.
Die niedrige Gefahrenstufe ermöglichte es, dass wir uns mit nur wenigen
Einschränkungen im Gelände frei bewegen konnten, trotzdem überlegten wir uns auch
immer wie wir die Situation bei höheren Gefahrenstufen beurteilen müssten.
Und ältere Windzeichen waren im Gelände zahlreich zu erkennen.
Bei der Abfahrt übten wir auf der
Breitenbergeralm die LVS-Suche
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11. und 12. Jänner 2008
Theorieeinheiten am Abend |
An den Abenden haben wir die
theoretischen Grundlagen erarbeitet. Am ersten Abend haben wir uns mit der
Risikomanagement-Methode "stop or go" beschäftigt, am Tag darauf haben wir
die praktische Anwendung dieses Wissens bei der Skitour geübt: Die Beurteilung
der Hangneigung, das Erkennen von Windzeichen, das Anwenden der Checks 1 und 2
von stop or go und das Einhalten von Standardmaßnahmen wurde geübt.
Am zweiten Abend standen unter dem Titel
"Notfall Lawine" das Verhalten im Unglücksfall und die Sicherheitsausrüstung
im Mittelpunkt. Als kleine praktische Demonstration wurde auch ein
ABS-Rucksack ausgelöst. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an die Firma
Sail+Surf, die uns dazu gratis eine Auslöseeinheit zur Verfügung gestellt
hat.
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13. Jänner 2008
Leobner (2036m) |
Aufstieg und Abfahrt über den Sautrog und das
Leobner Törl, 980Hm, LLB2
Aus dem Tourenbuch:
Auch am zweiten Kurstag übten
wir - wie am ersten Tag - die Anwendung von Stop or go.
Wir hatten aber kein so günstiges Wetter
mehr. Es war im Gipfelbereich stark neblig, es wehte böiger Wind, aber
die Temperaturen waren mild.
Wir diskutierten auch die Auswirkung des
Nebels auf die Beurteilung der Lawinengefahr: Schlechte Sicht bedeutet nicht
nur, dass die Orientierung schwierig ist, sondern auch, dass die
Beurteilung eines Hanges und damit der Lawinengefahr nicht oder nur mehr sehr
eingeschränkt möglich ist. Schlechte Sicht ist daher ein ausreichender Grund eine
Tour abzubrechen.
Trotz Nebels erreichten wir - dank der
allgemein günstigen Lawinenverhältnisse, meiner Ortskenntnis (und letztlich auch
der der Absicherung der Orientierung mit einem GPS-Gerät) schließlich doch den Gipfel.
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