12.August 2008
Hüttenanstieg Greizer Hütte (2226m)
Anstieg auf die Greizer
Hütte aus der Floite 600Hm, 1,5 Std.
Aus dem Tourenbuch:
Unser Auto stellten wir in Ginzling beim
Tourismusbüro ab. Von dort kann man bequem mit einem Taxibus für € 8,-- pro
Person in das Tal der Floite (sowohl der Fluss, als
auch das Tal heißen so) bis zur Talstation der Materialseilbahn am Keesboden
fahren. Damit ersparten wir uns ca. 8 km und 600Hm Fußmarsch über eine
Schotterpiste, die hier flach in das Tal führt.
Die Materialseilbahn auf die Greizer
Hütte existiert erst seit wenigen Jahren. Sie war auf den uns zur Verfügung
stehenden aktuellen Karten (BEV, Alpenverein) noch nicht eingezeichnet.
Von der Talstation der Materialseilbahn
führt ein markierter Weg über ca. 600 Hm zur Hütte, den wir in 1,5 Stunden
bewältigten.
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Abmarsch in Ginzling
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Aufstieg zur Geizer Hütte
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Das Tal der Floite talauswärts gesehen
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Die Floite entspringt als Gletscherbach
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Lasttiere auf der Greitzer Hütte
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Die letzten Meter zur Greitzer Hütte
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Zimmer In der Greitzer Hütte
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13. August 2008
Gigalitz (3002m) und Wegerkundung
Anstieg von der Greizer Hütte auf den Gigalitz am
Normalweg 780Hm, 2Std.
anschließend Wegerkundung zum Floitenkees 200Hm
Aus dem Tourenbuch:
Leider machte uns das Wetter schon am
ersten Tourentag einen Strich durch die Rechnung. In der Früh regnet es noch
leicht, doch auch nach Aufhören des Regens hebt sich der Nebel nicht. Der
Große Löffler lässt sich den ganzen Tag nicht blicken und auch meine
Hoffnung wenigstens über das Floitenkees zum Triebbachsattel und weiter zur
Schwarzensteinhütte zu gelangen erfüllt sich nicht. Zu riskant erschien uns
angesichts der schlechten Sicht und der Tatsache, dass diese Route extrem
wenig begangen wird und der Gletscher sehr spaltenreich ist, ein Versuch
diesen Übergang zu schaffen.
Um nicht völlig tatenlos herumzusitzen
entschlossen wir uns schließlich, den Gigalitz (3002m) zu erklimmen.
Verglichen mit unseren geplanten Gipfeln ist dieser Berg zwar ein „Jausengipfel“,
aber der Gipfel war auch nebelfrei und wir betrachteten diese Tour einfach
als „Bewegungstherapie“.
Der Aufstieg erfolgte über den Sommerweg.
Bis ca. 2500m ist dies der gleiche Weg auf den man zur Lapenscharte und dann
weiter zur Kasseler Hütte gelangt. Auf dieser Höhe zweigt der Weg ab und führt nun
meist über den schönen Felsgrat zum Gipfel des Gigalitz. Den letzten
Abschnitt des Aufstieges geht es über leichte Blockkletterei zum Gipfel.
Nach dem Abstieg am gleichen Weg querten
wir etwas oberhalb der Hütte Richtung Süden zum Weg auf den Großen Löffler
um noch für den nächsten Tag den Zustieg zum Gletscher auszukundschaften.
Der Gletscher hat sich hier weit zurückgezogen, sodass der Zustieg zum
Floitenkees nicht klar war. Es zeigt sich, dass der Zustieg auf das
Floitenkees zum Großen Löffler zwar einfach ist, Richtung Triebbachsattel
aber über wegloses Gelände und teilweise loses Blockwerk erfolgt.
Wir übernachteten an diesem Tag ein zweites Mal
auf der Greizer Hütte.
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Das Floitenkees im Nebel
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Anstieg auf den Gigalitz (3001m)
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Großer Löffler (3379m) im Nebel
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Floitenkees im Nebel, der Triebbachsattel
ist nicht auszumachen
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Am Gipfel des Gigalitz (3001m)
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Wassersammler für die Hütte
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Wassersammler und Druckleitung zur Hütte
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Floitenkees mit Triebbachsattel (3028m)
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14. August 2008
Schwarzenstein (3368m)
Aufstieg von der Greitzer Hütte über das
Floitenkees, Abbruch beim Felsköpfl am Schwarzensteinsattel (3220m), 1025m, 5
Std.
Abstieg über das Schwarzensteinkees zum Berliner Höhenweg, der Berliner Hütte
und weiter zum Wh. Alpenrose (1350 Hm)
Aus dem Tourenbuch:
Der Nebel war nun weniger dicht als am
Vortag und die Wetterprognose verhieß für diesen Tag gute
Hochtourenverhältnisse. Von unserem Vorhaben auf den Großen Löffler und dann
weiter auf die Schwarzensteinhütte zu gehen nahmen wir trotzdem Abstand.
Bereits für den nächsten Tag war nämlich wieder schlechtes Wetter in
Aussicht gestellt worden und die Schwarzensteinhütte liegt auf italienischem
Boden. Wäre dort das Wetter länger schlecht geworden, hätten wir nicht mehr
Richtung Ginzling absteigen können und wären weit weg von unserem Auto in
Südtirol gestrandet.
Also entschlossen wir uns über das
Floitenkees zum Triebbachsattel (3028m) aufzusteigen, um von dort weiter auf
den Schwarzenstein zu gelangen. Dieser Aufstieg wird nur selten begangen.
Laut Hüttenwirt lag die letzte Besteigung des Floitenkees zum
Triebbachsattel über ein Monat zurück. Vom Schwarzenstein wollten wir zum Wh. Alpenrose absteigen.
Der Zustieg zum Floitenkees war nicht
einfach. Der markierte Weg wird, je mehr er sich von der Hütte entfernt,
immer schlechter erkennbar. Am Ende des Weges geht es dann über wegloses,
vom Gletscher gestaltetes Felsgelände mit zahlreichen losen Blöcken und
Platten zum Gletscher. Der Gletscher ist in diesem Bereich stark zerrissen
und wird nur wenig begangen. Wir entschließen uns den Aufstieg über den or.
linken Rand des Gletschers zu versuchen. Steigspuren waren keine zu erkennen.
Im Großen und Ganzen ist aber der Durchstieg durch den Gletscherbruch relativ
einfach möglich. Die Festigkeit einer Schneebrücke habe ich unterschätzt und einen Spaltensturz provoziert. Glücklicher Weise hat Helga
am Seil gut reagiert und ich konnte mich noch mit den Armen am Spaltenrand
halten, sodass ich nur bis zur Brust eingebrochen bin. Ich war dann auch
schnell und unverletzt wieder aus der Spalte geklettert und wir konnten nach
dieser Schrecksekunde den Aufstieg fortsetzen.
Leider hat sich am Triebbachsattel der
Nebel nicht gehoben, sodass wir dort ohne Sicht angekommen sind. Meinen Plan
von hier aus über eine auf der Karte eingezeichnet steile Eis- oder Firnflanke direkt
auf den Schwarzensteinsattel zu gelangen mussten wir mangels Sicht fallen
lassen. Statt dessen sind wir ca. 40 Hm Richtung Süden am Gletscher
abgestiegen, wo der Normalweg auf den Schwarzenstein in bzw. neben einer
Felsrinne nach oben führt. Den Einstieg in diese Rinne finden wir trotz
schlechter Sicht dank GPS leicht.
Die Felsrinne, die laut Karte
schneegefüllt sein soll, ist dies nur mehr teilweise. Die markierte
Aufstiegsroute führt praktisch ohne Schneeberührung von der
Schwarzensteinhütte bis auf das sog. Felsköpfl. Hier
finden wir etwas abseits der markierten Route herrliche Quarze. Auch schöne
Rauchquarze waren neben vielen glasklaren Steinen dabei.
Am Felsköpfl war wieder dichter Nebel und
lebhafter Wind. Da damit der Gipfelaufstieg wenig genussreich zu
werden schien, entschlossen wir uns auf die letzten 150 Hm zum Gipfel zu
verzichten und gleich von hier über den Schwarzensteinsattel (3143m) zum
Schwarzensteinkees abzusteigen. Dieses querten wir im oberen Bereich bis zu
seinem or. rechten, flacheren Teil. Hier ist der Gletscher weniger
spaltenreich und wir konnten gut absteigen. Wir entschlossen uns aber etwas
zu früh den Gletscher zu verlassen und am Fels weiter zu gehen. Dadurch
hatten wir eine mühsame Kletterei über teilweise abgeschliffene Blöcke zu
bewältigen und verloren hier einige Zeit. Besser wäre es gewesen hier rechts
des markanten Felsriegels zu bleiben und bis ca. 2900m am Gletscher
abzusteigen.
Auf dieser Höhe beginnt ein langer, aber gut
markierter Weg, welcher zum Berliner Höhenweg und über diesen zur Berliner Hütte
führt.
Kurz davor gibt es noch ein herrliches Hochmoor mit einem wirklich
wunderschönen, saftig grünen Boden und kleinen Tümpeln.
Wir steigen von der Berliner Hütte dann
noch weiter zum Wirtshaus Alpenrose (1841m) ab. Dieser Gasthof ist wirklich
etwas besonderes. Ein schöner, alter Berggasthof mit einer sehr freundlichen
Wirtin und toller, traditioneller österreichischen Küche. So etwas findet
man leider immer seltener.
Am nächsten Tag wollten wir von hier aus
den Großen Möseler bestiegen. Doch schon an diesem Abend war klar, dass wir
diese Tour nicht durchführen werden können.
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Die Haustiere der Greitzer Hütte
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Durchquerung eines Gletscherbruches
am Floitenkees
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Am Rand ist der Gletscher komplett
mit Felsen bedeckt
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Schwarzensteinhütte (2922m)
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Helga am Felsköpfl (3235m) beim
Schwarzensteinsattel
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Wolkenwand am Schwarzensteinsattel
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Abstieg vom Scharzensteinsattel;
dahinter Schwarzenstein (3363m)
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Blockkletterei nach dem Verlassen
des Gletschers
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Rechts: Großer Greiner (3201m),
Kleiner Greiner
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Großer Möseler (3480m),
Furtschagelspitze (3190m) und
Großer Greiner (3201m)
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III. Hornspitze (3254m), Turnerkamp (3420m),
Großer Möseler (3480m)
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links. Großer Möseler (3480m)
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Bachquerung
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Bildmitte: Schwarzensteinsattel (3143m),
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Mitte: Südl. und Nördl. Möchnerscharte, r
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Hochmoor, dahinter: Großer Möseler (3480m)
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Flora des Hochmoor
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15. August 2008
Talabstieg
Aus dem Tourenbuch:
Das Wetter war genauso mies, wie wir es
nach der Wetterprognose am Tag zuvor schon befürchtet haben. Es regnete
teilweise heftig, mit nur kurzen Pausen. Auch für den nächsten Tag, den
Samstag, war kein brauchbares Hochtourenwetter in Aussicht. Und für Sonntag
war die Durchführbarkeit einer Hochtour ziemlich ungewiss.
Da wir nicht tagelang auf den Hütten
herumsitzen wollten, ohne irgendwelche von uns als akzeptabel angesehene
Hochtouren gehen zu können, entschlossen wir uns ins Tal abzusteigen und
heimzufahren. Für die 7,5 km und rund 600 Hm zum Gasthof Breitlahner (1256m)
brauchten wir ca. 2,5 Stunden und wir kamen triefend nass an. Vom GH
Breitlahner zum Auto nahmen wir den Linienbus.
Zum Abschuss fuhren wir noch mit dem Auto
zum Schlegeisspeicher, damit wir den geplanten Endpunkt unserer Tour
wenigstens gesehen haben.
Fazit der Hochtourenwoche: In den
Zillertaler Alpen gibt es eine tolle Bergkulisse für Hochtouren,
wenngleich sich die Gletscher teilweise schon stark zurückgezogen haben. Wir
sahen viele Wanderer, aber nur wenige Bergsteiger. Viele Hochtouren werden
nur selten begangen. Wir wollen die nicht durchgeführten Touren auf jeden
Fall in einem anderen Jahr nachholen.
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Nebelschwaden beim Talabstieg
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Alm beim Breitlahner
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Alm und Gasthof Breitlahner
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Schlegeisspeicher
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